Mapping von Qualifizierungs- und Transferangeboten
Alina Roth |

Mapping von Qualifizierungs- und Transferangeboten
Die Transformation hin zu einer industriellen Bioökonomie ist essenziell für die Etablierung einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Mit der industriellen Bioökonomie werden zahlreiche neue Verfahren und Prozesse in Industrien wie der Automobil-, Bau-, Chemie-, Energie-, Ernährung-, Pharma-, Maschinenbau- und Textilbranche sowie der industriellen Land- und Forstwirtschaft eingeführt. Welche bioökonomischen Qualifizierungsangebote es bereits gibt, wird im Zuge dieser Ist-Stand-Recherche erörtert. Die Untersuchung basiert auf einer Analyse der Datenbanken biooekonomie.de und master-bio.de sowie dem „Lexikon der Ausbildungsberufe (2023/24)“ der Bundesagentur für Arbeit und einer Internet-Recherche für die Evaluierung sonstiger Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten. Relevante Studiengänge und Ausbildungen wurden mithilfe spezifischer Suchbegriffe identifiziert. Wo es möglich war, wurden sie einer oder mehreren Branchen zugeordnet, die voraussichtlich stark von einem bioökonomischen Wandel betroffen sein werden.
Im akademischen Bereich gibt es bereits ein breites Angebot an Studiengängen mit bioökonomischem Schwerpunkt, insbesondere im Fachbereich Biologie, Biotechnologie und Nachhaltigkeit. Die bioökonomischen Studiengänge weisen zudem häufig Überschneidungen zu mehreren der oben genannten Industriebranchen auf, was auf eine hohe Interdisziplinarität hindeutet. Besonders häufig gibt es Schnittpunkte zur Land- und Forstwirtschaft, Energie-, Chemie- oder Ernährungsbranche. Bei der Suche nach bioökonomischen Studiengängen in den beiden Datenbanken ist außerdem aufgefallen, dass sie nicht alle bioökonomischen Studiengänge abdecken. Beispielsweise fehlten Studiengänge der Bereiche Wirtschaftsingenieurwesen und Design.
Im Gegensatz zur akademischen Ausbildung, konnten unter den 1000 gelisteten Berufsausbildungen nur fünf im Zusammenhang mit den gewählten Suchbegriffen gefunden werden. Treffer gab es nur mit den Suchbegriffen „Biotechnologie“, „Nachhaltigkeit“ oder „Wertschöpfungsprozess“. Gleichzeitig ist etwa ein Drittel aller gelisteten Berufsausbildungen in Branchen verortet, die von der bioökonomischen Transformation beeinflusst sein werden. Darüber hinaus weisen viele dieser Berufe einen hohen Grad an Schnittstellen zu mehreren Branchen auf, was sie für die Bioökonomie interessant macht, da fächerübergreifendes Denken und Handeln ein fester Bestandteil der Transformation sind.
Die Suche nach Weiter- und Fortbildungen erwies sich wegen des unübersichtlichen Angebots als schwierig. Es existieren nur wenige, spezifisch für die Bioökonomie ausgelegte, Angebote, welche oftmals gleich von mehreren Bildungsdienstleistern angeboten werden. Obwohl für den Bereich der Biotechnologie ein breites Angebot vorliegt, fehlt auch hier oft der direkte Bezug zur industriellen Bioökonomie. Ebenso bleibt es trotz Übersichtsseiten wie v.bio.de eine Herausforderung, passende Bildungsangebote zu finden, die den individuellen Bedürfnissen und Fachgebieten entsprechen.
In einer folgenden Studie wollen wir neue Kompetenzbedarfe ermitteln und Konzepte entwickeln, um diese in die Aus- und Weiterbildung zu integrieren und so Fachkräfte für die industriellen Anforderungen der Bioökonomie zu qualifizieren.
Sie haben Fragen oder Anmerkungen zu dem Themengebiet: Treten Sie gerne mit uns in Kontakt: transbib@provadis-hochschule.de
Weitere Informationen finden Sie im Bericht.
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Provadis Hochschule