Ergebnisbericht zum „Stakeholderdialog zur Zertifizierung biobasierter Produkte. Fokusthema Rohstoffe“

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Stakeholderdialog zur Harmonisierung von Produktzertifizierungen ging in die zweite Runde.

Die zweite Veranstaltung in der Workshopserie „Stakeholderdialog zur Zertifizierung biobasierter Produkte“ fand am 24.10.2024 am Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig statt und widmete sich dem Fokusthema Rohstoffe. Moderiert von Lukas Metzger-Lindner war das Ziel, mit Hilfe der LEGO® Serious Play®-Methode eine mögliche Grundarchitektur für eine Metazertifizierung zu erarbeiten.

Der Workshop startete mit einem Impulsvortrag von Stefan Majer, dem Leiter der Arbeitsgruppe „Angewandte Nachhaltigkeitsbewertung“ am DBFZ. Thema war die aktuelle und zukünftige Regulatorik in der EU zur Zertifizierung biobasierter Stoffströme. Die Teilnehmenden waren hierbei besonders an der praktischen Umsetzung der RED III Zertifizierung interessiert. Im Anschluss stellte Herr Metzger-Lindner die LEGO® Serious Play® Methode vor. Als Visualisierungsinstrument unterstützt es die gemeinsame Visionierung von komplexen Gedankenmodellen, wobei die Perspektive aller Teilnehmenden direkt in die Lösungsfindung einbezogen wird. Dazu wurden zunächst die Ergebnisse des ersten Workshops in Straubing aufgegriffen, um für alle Teilnehmenden eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen. Mit drei WarmUp-Übungen wurden die Gäste mit dem Material vertraut gemacht. Ausgehend davon konnten aktuelle Herausforderungen von Zertifizierungsprozessen sichtbar gemacht werden. Dazu zählen hoher Aufwand bei der Datenbeschaffung, geringer Mehrwert für die Preisgestaltung gegenüber Endprodukten sowie fehlendes Wissen von Verbrauchern zu den Labels. Lösungsvorschläge zu diesem Problemraum sind u.a. die Vereinheitlichung von Labels, Förderung der Transparenz entlang der Wertschöpfungskette sowie der Einbezug von Nachhaltigkeitsinformationen im digitalen Produktpass.

Die zweite Hälfte des Tages begann mit einer kurzen Feedbackrunde zu den vorgesehenen Angeboten der Informationsplattform. Klickstrecken zum passenden Zertifikat, Handreichungen und Checklisten zählten zu den beliebtesten Features. Danach ging es zurück zum LEGO®, um Einzelmodelle zu Aspekten einer Metazertifizierung zu entwerfen, welche im Anschluss zu einem Gruppenmodell zusammengefügt wurden. Hier gab es der Komplexität des Themas geschuldet reichlich Diskussionsbedarf, trotzdem konnte am Schluss ein Konsens über das gemeinsame Modell gebildet werden.

Die wichtigsten Aspekte waren die Transparenz der Metazertifizierung nach außen, mit dem Ziel, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu schaffen. Nicht weniger wichtig war es, bei der Konzeptionierung alle Aspekte sowohl verschiedener Biomasse als auch die unterschiedlichen Nachhaltigkeitskriterien der einzelnen Zertifikate zu berücksichtigen. So soll sichergestellt werden, dass eine Metazertifizierung möglichst für alle biobasierten Produkte anwendbar ist. Viel Diskussionsbedarf gab es über die Gestaltung des Informationsflusses der relevanten Daten entlang der Wertschöpfungskette. Konkret stand die Frage im Raum, welche Akteure Zugang zu welchen Daten benötigen und wo Geheimhaltung notwendig ist. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Thematik Finanzierung und der Verstetigung. Hier war klar, dass die relevanten Zertifizierungssysteme der Bioökonomie einbezogen werden müssen, um diese Fragen zu beantworten.

Der nächste Workshop der Reihe findet in Q1 2025 in Berlin statt. Im partizipativen Dialog sollen bestehende Herausforderungen aller Beteiligten erfasst, sowie Lösungsansätze für ein Zusammenwirken bestehender Zertifizierungssysteme im Hinblick auf eine mögliche Metazertifizierung gefunden werden.

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Ansprechpartner

Lukas Metzger-Lindner & Philipp Wohlfahrt